Der Premiumautohersteller Audi will das weltweite Fertigungsnetz in Zukunft weiter ausbauen. «Bei den Kapazitäten sind wir noch nicht am Ende angelangt», sagte Vorstandschef Rupert Stadler in einem Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland. «Wir untersuchen überall auf der Welt Chancen, weitere Kapazitäten aufzubauen. Beispielsweise in der ASEAN-Region oder in Südamerika.» Sehr langfristig gesehen würden die Kapazitäten in Deutschland etwa 35 bis 40 Prozent der gesamten Kapazitäten ausmachen, stellte Stadler in Aussicht.
Weltweit ist die Automobilindustrie laut dem Manager trotz der teilweise schwierigen Wirtschaftslage weiter auf Wachstumskurs. «Wir rechnen für 2013 mit einem Zuwachs von rund 2 Prozent auf rund 70 Millionen (verkaufte Autos), getragen von der Entwicklung in China und den USA», sagte Stadler. Regional sei die Entwicklung momentan sehr unterschiedlich. In Europa sei die Staatsschuldenkrise noch nicht ausgestanden, weshalb der westeuropäische Markt in diesem Jahr wohl um 5 bis 6 Prozent schrumpfen werde.
Das zweite Halbjahr ist für Audi laut Stadler gut angelaufen, nachdem die Verkäufe bereits im ersten Halbjahr um rund 6,5 Prozent auf gut 780.000 Wagen zugelegt hatten: «Der Juli läuft positiv. Die Situation ist stabil. Mit den Auftragseingängen sind wir alles andere als unzufrieden», erklärte er.
Dass es im Reich der Mitte — dem mittlerweile mit Abstand wichtigsten Markt von Audi — zuletzt etwas schwächeres Wirtschaftswachstum gab, will Stadler nicht überbewertet wissen. «Natürlich kann es hin und wieder zu Schwankungen kommen, das ändert aber nichts an dem langfristigen Trend: der chinesische Automobilmarkt wächst». In diesem Jahr will die Marke mit den vier Ringen laut dem Vorstandschef im Reich der Mitte etwa 450.000 Autos verkaufen. In den USA sollen es mehr als 150.000 sein.
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Bild: Audi AG