Der Drogeriemarktbetreiber dm verabschiedet sich von seinem Online-Shop bei Amazon. Dies berichtet die Lebensmittel Zeitung (Deutscher Fachverlag) in ihrer aktuellen Ausgabe. Der Filialist sieht für den Online-Verkauf von Drogeriewaren kein wirtschaftlich tragbares Geschäftsmodell. Daher lässt der Drogeriehändler aus Karlsruhe die Belieferung von Amazon auslaufen, bestätigte das Unternehmenauf Anfrage. «Die Entwicklung der Absatz- und Umsatzzahlen bei Amazon zeigt uns, dass drogistische Produkte offenbar nach wie vor bevorzugt im stationären Einzelhandel gekauft werden», begründet dm-Chef Erich Harsch den Schritt. Insgesamt 1700 Artikel aus dem dm-Eigenmarkensortiment wurden auf Amazon angeboten. Der Drogeriemarktbetreiber hatte in der Kooperation die Rolle des Großhändlers übernommen. Logistik, Preisgestaltung, aber auch die Bewerbung der Produkte oblagen dem Online-Händler. Richtig Fahrt nahm die Zusammenarbeit aber nicht auf. Nach Informationen der Lebensmittel Zeitung soll der Erlös des Internet-Shops nur knapp über dem einer durchschnittlichen dm-Filiale gelegen haben.
Vor zwei Jahren hatte der Drogeriefilialist mit der Kooperation für eine Überraschung gesorgt. Lange hatte er mit seinem Online-Vorstoß gezögert. In der Kooperation mit Amazon sah der Händler einen Weg, «zu vernünftigen wirtschaftlichen Bedingungen» den ersten Schritt im E-Commerce gehen zu können. Es sei ein Test gewesen, um Kunden zu erreichen, die nicht in die Filialen kommen, sagt Harsch.
Eine endgültige Absage an den E-Commerce macht dm mit der Beendigung der Kooperation aber nicht. «Wir beobachten selbstverständlich weiter die Entwicklungen im Online-Handel aufmerksam und prüfen dabei stetig, ob und welche dm-Aktivitäten uns nach den mit Amazon gemachten Erfahrungen sinnvoll erscheinen», sagt Harsch. Derzeit gebe es aber «keine weiteren konkreten Entscheidungen».
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Bild: Benjamin Thorn