Die Deutsche Post will mit ihrer Konzerntochter DHL im großen Stil in den Versand von Lebensmitteln einsteigen. «Bis zum Jahr 2015 wollen wir in allen deutschen Ballungsräumen im Online-Lebensmittelhandel aktiv sein», sagte Andrej Busch, der Chef des deutschen Paketgeschäfts von DHL, der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Bei einem Pilotprojekt in Köln habe das Unternehmenein Modell erprobt, das von den Kunden angenommen werde. Die Zustellung der Lebensmittel erfolge in den Abendstunden. Kunden können zwischen den Zeitfenstern 18 bis 20 Uhr und 20 bis 22 Uhr wählen — oft am Tag der Online-Bestellung, spätestens am darauffolgenden Tag.
«Nach dem Pilotprojekt in Köln starten wir jetzt durch, und wir beginnen dabei im Ruhrgebiet. Seit Anfang Juli liefern wir in Städten wie Bochum, Gelsenkirchen, Essen, Mülheim, Duisburg und Dortmund Lebensmittel aus», sagte DHL-Manager Busch. Auch im Ruhrgebiet könnten die Kunden zwischen den Zeitfenstern 18 bis 20 Uhr und 20 bis 22 Uhr wählen. Im Herbst wolle DHL das Geschäftsmodell auf Berlin ausweiten. «In England zum Beispiel werden schon rund fünf Prozent der Lebensmittel im Internet gekauft, in Deutschland erst 0,2 Prozent. Das Potenzial für unser heimisches Geschäft ist also riesengroß», sagte Busch. «Unsere Zielgruppen sind vor allem junge Familien, aber auch ältere Menschen, die ihre Einkäufe nicht mehr selber tragen möchten.»
Bild: Deutsche Post