Karl Albrecht (93) sowie die Familien von Theo Albrecht jr. (63) und seines im vergangenen Jahr verstorbenen Bruders Berthold behaupteten 2013 die Plätze eins und zwei unter den reichsten Deutschen: Die beiden Aldi-Familien verfügen über ein Vermögen von 17,8 beziehungsweise 16 Milliarden Euro. Die Verfolger sind jedoch aufgerückt: Dieter Schwarz (Lidl/Kaufland) sowie die Familie Reimann (Reckitt Benckiser/Coty) erhöhten ihre Vermögen um je 1 Milliarde Euro auf jetzt 13 beziehungsweise 12 Milliarden Euro. Dies geht aus der Rangliste „Die 500 reichsten Deutschen» hervor, die das manager magazin in einer Spezialausgabe (Erscheinungstermin: 8. Oktober) veröffentlicht.
Deutschlands Superreiche sind reicher denn je: Nie zuvor wurden so viele Milliardenvermögen gezählt, nie zuvor besaß der hiesige Geldadel größere Reichtümer als heute. Das Vermögen der Top 100 stieg in den vergangenen zwölf Monaten um 5,2 Prozent auf den neuen Rekordwert von 336,6 (Vorjahr: 319,85) Milliarden Euro. Es hat damit die Bestmarke des Jahres 2008 übertroffen, als sie 324,6 Milliarden Euro auf sich vereinigt hatten. Insgesamt vermehrte sich der Wohlstand der 500 reichsten Deutschen 2013 um 5,5 Prozent auf 528,45 (500,8) Milliarden Euro. Die Staatsschulden- und Euro-Krise hat die Vermögen damit nicht berührt. Auch die Anzahl der Milliardenvermögen in Deutschland hat mit 135 (Vorjahr: 115) einen neuen Höchststand erreicht.
Begünstigt unter anderem von dem Aufschwung der Kapitalmärkte, einer klugen Anlagepolitik, Sonderkonjunkturen einzelner Branchen und steigenden Immobilienpreise konnten Susanne Klatten (BMW/plus 1 Milliarde) und Ralph Dommermuth, Hauptaktionär von United Internet (plus 900 Millionen), zulegen. Zu den großen Gewinnern gehörten auch Stefan Quandt (BMW), Alexandra Schörghuber (Schörghuber) und Günther Fielmann (Fielmann Optik).
Verlierer der diesjährigen Rangliste war die Familie Voith, Besitzer des gleichnamigen Maschinenbauers aus Heidenheim, deren Vermögen aufgrund von Problemen im Markt für Papiermaschinen und im Lokomotivbau um 1 auf 2,2 Milliarden Euro geschrumpft ist. Rückgänge um 300 beziehungsweise 200 Millionen Euro hinnehmen mussten der Klinikbetreiber Bernard Broermann (Asklepios), dem nach der Übernahme der Rhön-Kliniken durch die Fresenius-Gruppe starke Konkurrenz erwächst, und die Familie Bosch, Anteilseigner des Autozulieferers Bosch, dessen Geschäfte sich zurzeit nur unbefriedigend entwickeln.
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