Rund 3,6 Mrd. Euro fließen in Berlin jährlich in Forschung und Entwicklung. Dabei geht mit 77 Prozent ein überdurchschnittlich großer Anteil der Ausgaben in Forschung und Entwicklung an Spitzentechnologien und wissensbasierte Dienstleistungen. Bemerkenswert ist das Engagement der kleinen und mittleren Unternehmen Berlins mit bis zu 49 Beschäftigten. Sie tragen rund 40 Prozent der insgesamt 1,4 Milliarden Euro, die die Berliner Wirtschaft beiträgt, während kleine und mittlere Unternehmen im bundesweiten Vergleich nur mit rund 20 Prozent an den Forschungs- und Entwicklungsausgaben beteiligt sind. Zahlen wie diese sind dem Innovationsmonitor der Technologiestiftung Berlin zu entnehmen, den der TSB-Vorstandsvorsitzende Nicolas Zimmer heute gemeinsam mit der Berliner Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Cornelia Yzer, vorstellte. Der TSB-Innovationsmonitor zeichnet das Bild des Innovationsstandortes Berlin, das geprägt ist von einer überdurchschnittlich hochqualifizierten Einwohnerschaft, einem im Vergleich sehr großen Engagement der kleinen und mittleren Unternehmen für Forschung und Entwicklung sowie einem deutlichen Schwerpunkt auf Spitzentechnologien und wissensbasierten Dienstleistungen.
Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer: „Berlin hat in den letzten Jahren nachhaltige Strukturen ausgebildet, die besonders innovationsfördernd sind. So sind rund ein Drittel der innovativen Berliner Unternehmen an Kooperationen beteiligt, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Im Bundesgebiet arbeitet nur ein Viertel der Unternehmen in entsprechenden Netzwerken oder Partnerschaften“ TSB-Vorstandsvorsitzender Nicolas Zimmer: “Das Innovationsmonitoring der TSB belegt, dass sich Berlin zur Hauptstadt für wissensintensive, technologieorientierte Branchen entwickelt und immer innovativer wird. Ein Indikator hierfür ist, dass 60 Prozent der Berliner Unternehmen zwischen 2010 und 2012 neue Produkte eingeführt haben.
Im Bundesdurchschnitt beträgt der Anteil der Unternehmen mit neuen Produkten nur rund 50 Prozent.“ Viele Indikatoren weisen darauf, dass die positive Entwicklung Berlins sich fortsetzen wird. Nimmt man alleine die High-Tech-Gründungen, steht Berlin bundesweit an der Spitze. 2012 wurden hier 929 originäre wirtschaftsaktive High-Tech-Unternehmen gegründet. Auch ist die Stimmung gut. Einer Umfrage zufolge, die die TSB 2013 beim ZEW (Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung) in Auftrag gab, planen die Hälfte der Berliner Unternehmen 2014 weitere Innovationsaktivitäten. Im Bundesdurchschnitt sind es 42 Prozent. Zum Profil passt, dass Berlin auch die Hauptstadt der Hochqualifizierten ist. 53,3 Prozent der Erwerbstätigen – das sind 1,2 Millionen Menschen — haben einen Hochschulabschluss oder arbeiten in einer Position, die eine vergleichbare Qualifikation voraussetzt.
Über 30.000 Menschen sind in Berlin alleine in Forschung und Entwicklung tätig. Dabei spielt die Forschung der öffentlichen Hand in der Bundeshauptstadt eine überdurchschnittliche Rolle. Rund 60 Prozent der Berliner Forscher arbeiten an Forschungsinstituten oder Hochschulen, rund 40 Prozent in der Wirtschaft. Im Bundesdurchschnitt ist das Verhältnis genau umgekehrt. Außerdem werben die Berliner Unternehmen erfolgreich um öffentliche Gelder. Der Anteil der innovativen Unternehmen, die öffentliche Förderung für Forschung und Entwicklung, erhalten liegt in Berlin mit 35 Prozent deutlich höher als im Bundesdurchschnitt, wo er 25 Prozent ausmacht. In Deutschland floss 2012 mit 133,3 Mio. Euro mehr als die Hälfte des Wagniskapitals für IT- und Internet-Start-ups nach Berlin.
Im Bundesländerranking liegt Berlin damit mit deutlichem Abstand auf dem ersten Platz. Auch in der Außenhandelsbilanz Berlins schlägt sich die Bedeutung von Innovationen und Spitzentechnologie für den Standort nieder. 2012 exportierten Berlins Unternehmen High-Tech-Waren im Wert von 7,6 Milliarden Euro. Damit wurde jeder zweite Euro, den Berlin im Ausland umsetzte, mit Spitzentechnologien und wissensbasierten Dienstleistungen erzielt.