Hauptfeldwebel Axel Teichmann verlor nach einem 58. Platz Position zwei in der Tour-Gesamtwertung, die Frauen wurden nach desaströsen Leistungen bis auf Katrin Zeller nach Hause geschickt — die deutschen Skilangläufer haben in der goldenen Stadt Prag einen schwarzen Abend erlebt. Der einzige Lichtblick im Tiefschnee auf der vierten Etappe der Tour de Ski war Platz zehn von Tim Tscharnke im Sprint, der damit eine halbe Olympia-Norm erfüllte.„Bei diesen Verhältnissen war von mir nicht mehr zu erwarten“, sagte Bundeswehrathlet Teichmann, nachdem er sich mühsam durch das Schneemehl gepflügt hatte: „Es ist schon verrückt, dass man so weit nach Prag fährt und dann ist nach 1,2 Kilometern Schluss.“ Ein kleiner Trost war immerhin, dass der bislang mit zwei Siegen überragende Petter Northug als 45. ebenfalls die K.o.-Läufe verpasste. Damit ist der Rückstand in der Gesamtwertung auf den Topfavoriten bei Tour-Halbzeit nur um drei auf insgesamt zwölf Sekunden gewachsen.
Teichmann: „Habe weiter alle Chancen“
Neuer Spitzenreiter ist nach seinem Sieg in Prag der schwedische Sprint-Spezialist Emil Jönsson. „Ich habe weiter alle Chancen. Jetzt beginnt die Tour neu und ich will attackieren“, sagte Teichmann, der sich auf den ersten Ruhetag am Dienstag freut. Ebenfalls in der Qualifikation Endstation war für die in der Gesamtwertung weiter aussichtsreich im Rennen liegenden Hauptfeldwebel Tobias Angerer (37.), Hauptfeldwebel René Sommerfeldt (61.) und Hauptfeldwebel Jens Filbrich (77.). Feldwebel Tom Reichelt schaffte es immerhin ins Viertelfinale und belegte Platz 18.
Obergefreiter Denise Herrmann lag in ihrem Viertelfinale in Führung, büßte durch einen dummen Sturz jedoch alle Chancen ein und landete auf Platz 28. Auch Nicole Fessel fiel hin und lag am Ende einen Platz vor ihr. Der Sieg ging an die Russin Natalja Korostelewa. Oberfeldwebel Evi Sachenbacher-Stehle war als 36. genauso in der Qualifikation ausgeschieden wie Katrin Zeller auf Rang 48. Die Oberstdorferin soll die Tour als Einzige zu Ende laufen, nachdem Bundestrainer Jochen Behle wegen schwachen Leistungen den Ausstieg des gesamten Frauen-Teams angeordnet hat.