Fünf Bürgerinnen und Bürger, die sich um den Bezirk Steglitz-Zehlendorf und seine Menschen besonders verdient gemacht haben
Werden am Sonntag, dem 15. Juni 2014, um 11.00 Uhr im Gutshaus Steglitz (Wrangelschlösschen), Schloßstraße 48, in 12165 Berlin von Bezirksverordnetenvorsteher René Rögner-Francke mit der Bezirksmedaille der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf ausgezeichnet. Sie wurden aus einer Reihe von Vorschlägen ausgewählt, die aus der Bevölkerung beim Bezirksverordnetenvorsteher eingingen. Geehrt werden die folgenden Bürgerinnen und Bürger
Frau Evelyne Weber, die selbst schwerbehindert ist, arbeitet bzw. arbeitete seit 1986 ehrenamtlich als Vollzugshelferin, im Raum der Stille am Brandenburger Tor, im Bezirksbehindertenbeirat, als gesetzliche Betreuerin im Nachbarschaftsverein Schöneberg, als ehrenamtlicher Vormund für junge Menschen, als Schöffin und in der Sozialkommission. Mit ihrem Behindertenbegleithund Ghandi, auf den sie angewiesen ist, erregt sie gerade bei älteren Menschen, die sie im Rahmen des Gratulationsdienstes besucht, große Freude und vermittelt Schulkindern die Bedeutung eines solchen „Helfers auf vier Pfoten“.
Herr Reinhard von Bronowski leistet mit seiner Website www.berlin-brigade.de Erinnerungsarbeit an die Zeit der alliierten Schutzmächte in Berlin. Mit seinem Internetauftritt zeigt er den amerikanischen Soldaten, die vorwiegend in Steglitz-Zehlendorf stationiert waren, dass die Zeit, als sie die Freiheit Berlins garantierten, von den Berlinern nicht vergessen ist. Zugleich gibt er ihnen die vom einfachen GI bis zum General geschätzte Möglichkeit, auf der Seite Erinnerungen und Fotos an ihre Zeit in Berlin einzustellen, so dass hier eine ständig wachsende kollektive Erinnerung entsteht, die für die damals hier stationierten Soldaten von großer persönlicher Bedeutung und für die deutsche und amerikanische Öffentlichkeit von größtem Interesse ist.
Frau Marion Collavino-Loll ist Gründungsmitglied und – von einer kurzen Unterbrechung abgesehen – Vorstandsmitglied des 1994 entstandenen Nachbarschaftshauses Wannseebahn. Nicht zuletzt durch ihr großes Engagement ist das Haus für die Bewohner der damals auf einem ehemaligen Baumschulgelände entstandenen 180 Wohnungen ein wichtiger sozialer Treffpunkt mit Café, Kursen, Festen und anderen Veranstaltungen geworden. Eine Ökogruppe bringt Kindern die Bedeutung der Umwelt im praktischen Anschauungsunterricht nahe. In Kooperation mit der benachbarten Mühlenau-Schule wird umfangreiche und beispielhafte Kinder- und Jugendarbeit geleistet.
Frau Dr. Hildegard Frisius kam über ihre Tätigkeit als Vorsitzende des Gemeindekirchenrats der ev. Johannesgemeinde Lichterfelde in Kontakt mit dem Schicksal der von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten jüdischen Mitbürger in ihrer Gemeinde und in Steglitz. Sie erforschte zahlreiche Einzelschicksale, über die sie in Vorträgen und Veröffentlichungen berichtete. Zugleich initiierte sie in ihrem Bereich die Aktion Stolperstein, bei der mit Plaketten, die vor den Häusern verfolgter Juden eingesetzt werden, an deren Schicksal erinnert wird. Schülern hilft sie, selbst das Leben und Leiden der einstigen Mitbürger zu erforschen.
Frau Dietgard Westerholt hat vor mehr als zwei Jahrzehnten den ehrenamtlichen Besuchsdienst im Evangelischen Krankenhaus Hubertus und im Pflegewohnheim Hubertus mit aufgebaut, den sie seit 15 Jahren leitet. Sie wirbt unermüdlich für diesen Dienst und organisiert die Arbeit, die Weiterbildung und die regelmäßigen Treffen der Ehrenamtlichen. Neue Mitglieder des Besuchsdienstes werden von ihr auf ihre Aufgabe vorbereitet. Sie beteiligt sich nicht nur selbst am Besuchsdienst, sondern springt überall dort ein, wo Hilfe nötig ist. Da sich Frau Westerholt derzeit auf einer seit langem geplanten Reise befindet, wird ihre Ehrung im September nachgeholt.