Die Qualität der Bildung macht in allen Bundesländern Fortschritte. Die schlechte Nachricht: Die schwächeren Länder holen nicht auf, der Abstand zu den Spitzenreitern bleibt. Berlin mit seinem hohen Migrantenanteil behält die Rote Laterne, das bevölkerungsstarke Nordrhein-Westfalen rutscht ab, auch Bremen macht keinen Boden gut. Dabei zeigt der Bildungsmonitor auch, dass jedes Land starke und schwache Seiten hat. Hamburg zum Beispiel macht es vor, im Vergleich zu 2013 hat die Hansestadt einen mächtigen Satz nach vorn gemacht. Es gab große Fortschritte beim Ausbau des Ganztagsunterrichts, der Fremdsprachenunterricht an den Berufsschulen wurde gestärkt. Die Bildungsrepublik könnte von diesen Leuchttürmen lernen, würde man von Land zu Land vergleichen.
Warum klappt etwas hier, was andernorts schief geht? In diesem Fall müssten allerdings die Bildungspolitiker zurückstecken, mit ihrem Hang zum Experimentieren. Doch davon sind wir weit entfernt. Stattdessen droht neuer Wildwuchs durch den Streit um das Turbo-Abi. Fast jedes Land geht seinen eigenen Weg. Der Umzug mit Schulkindern wird künftig noch komplizierter. Alles übrigens schon einmal da gewesen. In Preußen vor mehr als 100 Jahren gab es Oberrealschule, Realgymnasium und Gymnasium — Schulen unterschiedlicher Klasse.
Quellen: ots / Weser-Kurier / Norbert Holst / Bild: Dieter Schütz