Beim dem Modehändler Zalando hat sich zum ersten Mal ein konzernweiter Betriebsrat nach europäischem Recht gegründet. Der Vorsitzender des sechsköpfigen Gremiums mit Sitz in Berlin ist der 36-jährige Schwede Michael Lindskog, der als Manager das Skandinavien-Geschäft bei Zalando verantwortet. Sein Stellvertreter ist Dustin Köster, ein Teamleiter aus dem Zalando-Logistikzentrum in Erfurt. Lindskog sieht seine Aufgabe darin, die Zukunft des Unternehmens zu sichern und in einen «offenen und konstruktiven Dialog» mit dem Management zu treten.
Das seit Oktober an der Börse notierte Unternehmen, das seit einigen Monaten eine europäischen Aktiengesellschaft, kurz SE, ist, beschäftigt in Europa inzwischen 7000 Mitarbeiter. Die Kompetenzen eines SE-Betriebsrats seien begrenzt, berichtet der Tagesspiegel. Das Gremium habe lediglich Informations- und Anhörungsrechte für Fragen, die den Gesamtkonzern und grenzüberschreitende Fragen betreffen. Allerdings habe ein SE-Betriebsrat Einfluss auf die Besetzung der Arbeitnehmersitze im Aufsichtsrat. Zudem ermögliche er Angestellten in EU-Ländern, die keine gesetzliche Mitbestimmung kennen, ein Mindestmaß an Beteiligung.
Bild: Rainer Sturm