Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) macht sich für eine deutliche Ausweitung der Herkunftskennzeichnung bei Fleischprodukten stark. Im Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» forderte Verbandsgeschäftsführer Thomas Janning die Agrarminister von Bund und Ländern vor ihrer am Mittwoch beginnenden Ressortchef-Konferenz in Bad Homburg auf, sich dafür auf EU-Ebene einzusetzen.
Zwar müssten ab dem 15. April nach einer neuen EU-Regelung auf Verpackungen Ort der Mast und Schlachtung vermerkt werden. Dies gelte aber lediglich für Frischfleisch. Weiterverarbeitete Produkte, aber auch Kantinen und Restaurants seien davon ausgeschlossen. «Man könnte weitaus mehr Transparenz bieten», kritisierte Janning. Seiner Ansicht nach sollten sämtliche weiterverarbeiteten Produkte mit einem Fleischanteil von mindestens 25 Prozent eine Herkunftskennzeichnung erhalten. Dafür sollten sich die deutschen Agrarminister auf europäischer Ebene stark machen.
Der Geschäftsführer verwies als Beispiel auf frittiertes Hähnchenfleisch, sogenannte Chicken Mc Nuggets. Das Fleisch stamme häufig aus dem Ausland und nicht aus deutschen Ställen. Auch nach der Verschärfung der Kennzeichnungspflicht werde der Verbraucher darüber aber weiter im Unklaren gelassen, da es sich nicht um Frischfleisch handele. «Eine detaillierte Herkunftsbeschreibung kann dem Verbraucher dabei helfen, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen», so Janning.