Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hält es für unverantwortlich, in Sachen Ebola jetzt schon Entwarnung zu geben. «Solange es neue Fälle gibt, solange die Krankheit nicht ausgerottet ist, solange ist die Gefahr auch nicht gebannt», sagte der Vorsitzende der deutschen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, Tankred Stöbe, dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Der Kampf gegen Ebola in Westafrika verändere sich, ergänzte er. «Wir brauchen jetzt keine großen Behandlungszentren mehr, sondern schnelle und flexible Hilfseinheiten, also Teams, die hingehen, wo der nächste Schwerpunkt an Infektionen ist», erklärte Stöbe.
Der Chef von Ärzte ohne Grenzen sagte, es gebe «keine Garantie» dafür, dass die Welt auf die nächste Krise dieser Art besser vorbereitet sein werde. Das hänge vielmehr davon ab, wie die Aufarbeitung der Ereignisse jetzt verlaufe. «Viele Menschen mussten sterben, weil zu spät eingegriffen wurde. Wir müssen jetzt die richtigen Schlüsse daraus ziehen», sagte Stöbe.
Bild: Sebástian Freire (CC BY-SA 2.0)