Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) hat deutlich mehr Geld für das Schulmaterial von rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland aus Familien mit geringem Einkommen gefordert. In einem Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» sagte DKSB-Präsident Heinz Hilgers: «Das Bildungs- und Teilhabepaket reicht vorne und hinten nicht.»
Derzeit zahlt der Staat für die Schulausstattung für jeden betroffenen Schüler 70 Euro zum 1. August und 30 Euro zum 1. Februar. Hilgers bezeichnete diese Zahlung als verfassungswidrig. Die Summe von 100 Euro habe keinen Bestand, weil der Staat die Höhe dieser Mittel nicht, wie vom Bundesverfassungsgericht gefordert, schlüssig hergeleitet habe. Die 100 Euro für die Schulausstattung hat der Staat 2008 im Rahmen des Konjunkturpaketes eingeführt.
Damit könnten bedürftige Familien aber nur einen Teil der tatsächlichen Kosten für das Schulmaterial wie Tornister, Bleistifte, Hefte und Taschenrechner finanzieren, erklärte Hilgers. Zudem seien die Mittel seit 2009 nicht mehr erhöht worden, obwohl seither die Kosten erheblich gestiegen seien, sagte der Präsident des Kinderschutzbundes. Hilgers appellierte außerdem an Wohlfahrtsverbände und Stiftungen, die betroffenen Familien weiterhin mit zusätzlichen Hilfeleistungen zu unterstützen.
Bild: S. Hofschlaeger