Nach Jahren des Aufschwungs haben die Erneuerbaren Energien mit erheblichen Arbeitsplatzverlusten zu kämpfen. Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums gab es 2014 bundesweit insgesamt nur noch 355.400 Vollzeitarbeitsplätze in der Branche, nach 371.400 im Vorjahr und 399.800 im Jahr 2012. Das berichtet die «Saarbrücker Zeitung».
Binnen zwei Jahren ist die Beschäftigung damit um mehr als elf Prozent gesunken. Der Großteil des Rückgangs liegt laut der Untersuchung an der Entwicklung der Solarenergie, in der es 2014 bundesweit nur noch knapp 50.000 Arbeitsplätze gab, nach fast 114.000 im Boomjahr 2012. Der Einbruch spiegelt die Krise der deutschen Modulhersteller wider, aber auch der mit der letzten EEG-Reform etwas gebremste Ausbau der heimischen Solarenergie schlägt zu Buche. Auch 2015 werde dieser Trend weitergehen, heißt es in der Studie.
Leicht aufwärts geht es dagegen mit der Windkraft, in der es nach Angaben der Forscher inzwischen fast 150.000 Jobs gibt, 27.000 mehr als vor drei Jahren. Auf Platz zwei beim Arbeitsplatzangebot folgt die Bioenergie mit derzeit rund 120.000 Jobs. Allerdings hat auch die Bioenergie ein Minus von sechs Prozent gegenüber 2012 zu verzeichnen. Der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Claudius da Costa Gomez, forderte gegenüber der «Saarbrücker Zeitung» als Konsequenz aus der Studie bessere Rahmenbedingungen für seine Branche. Sonst werde Fachwissen ins Ausland abwandern. «Die Erneuerbaren Energien sind ein Jobmotor, der aber wegen des unsicheren politischen Umfelds arg zu stottern beginnt.»
Bild: Uwe Schlick