Eine antike Thermenanlage, ein spektakulärer Schatz, ein römisches Kastell und ein bedeutender Grenzwall: Freunde römischer Geschichte sollten sich eine Reise ins mittelfränkische Weißenburg nicht entgehen lassen. Die ehemalige Garnisonsstadt im Herzen des Altmühltals offenbart als eine der ältesten römischen Siedlungen in Süddeutschland ihren Besuchern eine Fülle an Zeugnissen antiker Vergangenheit. Auf Schritt und Tritt sind hier spannende und beeindruckende Erkundungstouren möglich.
Schutz vor den Germanen
Mit Wachtürmen und Kastellen schützten die Römer einst ihr Reich vor Angriffen der Germanen. Wie eine solche Militäranlage aussah, können Gäste am westlichen Stadtrand Weißenburgs erkunden. Hier steht das teilrekonstruierte Kastell Biriciana, das als wichtiger Stützpunkt am Limes ehemals 500 Reiter beherbergte. Das rekonstruierte Nordtor mit seinen beiden mächtigen, begehbaren Wachtürmen lässt erahnen, welchen Eindruck die Anlage auf anrückende Feinde gemacht haben mag.
Antike Bäderkultur
Nicht weit vom Kastell entfernt geben die freigelegten römischen Thermen einen Einblick in die antike Bäderkultur. Bei einem Rundgang vom Führungssteg aus überblickt man Teile des früheren Gymnastikhofs mit Säulengang sowie die Reste einer späteren Sporthalle. Die fast 3.000 Quadratmeter große Anlage zählt zu den bedeutendsten freigelegten Bädern in ganz Süddeutschland und zeigt den Stellenwert der Therme als sozialer Mittelpunkt. Hier traf man sich, machte Sport, besprach Politik und beschloss Geschäfte. Eintauchen in die antike Badekultur können Besucher auch in der mit römischen Elementen ausgestatteten Mogetissa-Therme (www.mogetissa-therme.de). Das «Römische Premiumbad» bietet mit seinen verschiedenen Wellnesseinrichtungen alle Möglichkeiten der Erholung für Leib und Seele. Schmuckgegenstände, Münzen oder Scherben von Ton- und Glasgefäßen, die bei den Ausgrabungen der antiken Thermenanlage gefunden wurden, können im Römermuseum Weißenburg besichtigt werden. Hier wartet auch bereits die nächste Attraktion: der größte römische Schatzfund Deutschlands mit 120 Exponaten wie Bronzemasken, Statuetten und Votiven aus Silberblech mit der Darstellung römischer Götter.
Virtueller Rundgang durch das antike Weißenburg
Einen interessanten Einblick in die römische Geschichte und Kultur gibt auch das Bayerische Limes-Informationszentrum im Untergeschoss des Museums. Ob beim virtuellen Rundgang durch das antike Weißenburg, beim Test der Alarmsysteme der Limeswachtürme oder dem Befühlen antiker Ledersandalen: Hier können Besucher mit Hilfe von Hörstationen, Filmen und Computeranimationen in die Vergangenheit eintauchen. Das Informationszentrum wurde 2006 eröffnet, nachdem im Jahr zuvor der Limes, die einstige Grenze des Römischen Reichs, ins Unesco-Welterbe aufgenommen worden war.
Wer beim Ausflug in die Vergangenheit Lust auf mehr bekommt, kann sich in Weißenburg auch auf Entdeckungen anderer Epochen freuen. Nicht umsonst darf sich die Stadt eine ehemalige Reichsstadt nennen. Bei der Tourist-Information Weißenburg unter Telefon 09141-907124 oder unter www.weissenburg.info im Internet gibt es alle Informationen.
(djd/pt)
Bild: djd/Weißenburg in Bayern