Wie schräg ist das denn? Für genau zwei Wochen im kommenden Februar, in denen die Olympischen Winterspiele in Sotschi stattfinden, soll in Russland ein Gesetz gegen Homosexuelle keine Wirkung haben, das Präsident Putin gerade erst unterzeichnet hat. Der umstrittene Ukas sieht vor, dass jegliche positive Äußerungen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen oder im Internet unter Strafe gestellt werden. Zeitungen müssen sogar damit rechnen, für verständnisvolle Berichte über gleichgeschlechtlich Liebende mit einem Erscheinungsverbot belegt zu werden.
Welch schizophrenes Bild von sich selbst und dem Rest der Welt müssen russische Politiker eigentlich haben, wenn sie vorausahnen, dass solche Regeln beim Treffen der Sportler aus aller Welt zu Problemen führen könnten und man deshalb lieber kurz den Schwanz einziehen sollte? Offenbar gibt es da die leichte Befürchtung, sich vor den Vertretern liberaler westlicher Gesellschaften unmöglich zu machen, sich als rückständig zu zeigen, wo es doch ein Anliegen ist, mit dem großen Sportereignis die eigene Überlegenheit zu demonstrieren.
Quellen: ots / Märkische Oderzeitung / Bild: Ludovic Bertron (CC BY 2.0)