Ein Jahr nach Einführung der sogenannten Blue Card für ausländische Arbeitskräfte hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) eine erfolgreiche Bilanz dieser Reform gezogen. Im Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» sagte der Minister: «Wir haben das System der Zuwanderung für Hochqualifizierte grundlegend verbessert. Wichtig ist jetzt, dass dieses Signal auch ankommt, im Ausland, in unseren Unternehmen und unserer Gesellschaft.» Vorrangig müsse es darum gehen, das große Potenzial der eigenen Bürger zu nutzen. In vielen Bereichen sei jedoch heute schon ein Fachkräftemangel spürbar. «Experten sind sich einig, dass ohne eine solche Fachkräftezuwanderung unsere Wirtschaftsentwicklung gebremst wäre», sagte Friedrich. Deshalb seien zusätzliche Fachkräfte aus dem Ausland willkommen.
Die Blue Card ist ein neuer Aufenthaltstitel für ausländische Akademiker und wurde am 1. August 2012 eingeführt. Bis zum 30. Juni dieses Jahres ist die Genehmigung nach Angaben des Bundesinnenministeriums rund 9000 mal erteilt worden. Auf Grund der noch nicht vorliegenden Zahlen für Juli ist nach Angaben der Behörde davon auszugehen, dass innerhalb der Jahresfrist etwa 10.000 Akademiker den Aufenthaltstitel erhalten haben.
Die Blue Card wurde eingeführt, um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Dafür müssen ausländische Akademiker einen Arbeitsplatz mit einem bestimmten Jahresgehalt nachweisen. Die meisten Blue-Card-Besitzer kamen laut Ministerium aus Indien, gefolgt von China, Russland, Syrien und den USA.
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