Die Arzneimittelversorgung in Deutschland wird nach Angaben von Ingo Kailuweit, dem Vorsitzenden der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), wieder teurer. Eine Auswertung der Krankenkasse zeige, dass die Kosten pro Rezept zunehmen. «Oft werden teure patentgeschützte Präparate vom Arzt verschrieben und nicht günstigere Nachahmer-Produkte, die bei gleichem Nutzen den Krankenkassen weniger Geld kosten würden», sagte der KKH-Chef gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung «neues deutschland». Der kurzfristige «positive Trend» durch das Arzneimittelsparpaket von 2010 werde zunehmend unterlaufen. «Wir begrüßen es zwar sehr, dass diese Arzneimittel jetzt genauer geprüft werden. Die volle finanzielle Entlastung wird aber erst im Jahr 2018 erwartet und dann nach neuesten Prognosen leider auch deutlich unter den von der Politik angenommenen Wert von zwei Milliarden Euro liegen.»
Um die Kosten der Krankenkassen nicht weiter in die Höhe zu treiben, müssten «Preismoratorium und Herstellerrabatt unbedingt auch im nächsten Jahr bestehen bleiben», forderte Kailuweit. Die Politik habe grundsätzlich Sorge zu tragen, vernünftige Arzneimittelpreise und damit eine zukunftsträchtige Gesundheitsversorgung langfristig im Sinne der Versicherten zu sichern.
Bild: Rita Thielen