Braunschweig. Nach der Eröffnung des großen Themenjahres „1913“ vor dem Schloss und im Dom am heutigen Tag gibt es morgen für die Bevölkerung die Möglichkeit, erstmals richtig in das Jahr 1913 „einzutauchen“. Mit einem bunten Bürgerfest entführt die Braunschweig Stadtmarketing GmbH in die Welt von vor 100 Jahren. Verschiedene Auftritte und Reminiszenzen geben einen Eindruck jener Zeit. Zudem sind im Schloss, im Landesmuseum und im Dom drei Ausstellungen zum Themenjahr zu sehen. Beginn des Bürgerfestes ist um 11.30 Uhr.
„Ich lade alle Braunschweigerinnen und Braunschweiger und Gäste aus der Region ein, sich auf dem Schlossplatz umzuschauen, was das Themenjahr 1913 alles für sie bereithält“, sagte Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann. „Die Vielfalt an spannender Geschichte, die wir in diesem Jahr zeigen wollen, wird morgen auf dem Schlossplatz deutlich. Da kann sich jeder dann gleich vormerken, was ihn besonders interessiert und was er sich im Laufe des Jahres noch anschauen möchte. Für „zeitgemäße“ Verpflegung ist ebenso gesorgt wie für Angebote speziell für Kinder. Gleich nebenan, im Schlossmuseum, präsentiert die Ausstellung „Europas letztes Rendezvous“ die Hochzeit von Victoria Luise und Ernst August vor heute genau 100 Jahren. Den etwas grundsätzlicheren Blick auf jene Zeit vermittelt die Ausstellung „1913 – Herrlich moderne Zeiten?“ im Landesmuseum und im Dom gibt es Aufnahmen der damaligen herzoglichen Dom- und Hofkirche. Ich glaube, das alles wird ein schöner, attraktiver Ausflugstag in die Welt von 1913.“
Am Samstag werden auf einer Bühne bis etwa 18 Uhr kurze Bühnenstücke und sehenswerte Tanzeinlagen, z. T. aus dem künftigen Programm des Themenjahres, präsentiert. Zu sehen sind unter anderem Ausschnitte aus dem Kabarett „Philister, Kaiser, Überbrettl“ der Brunsviga, Gilbert Holzgang spielt aus seinem 1913-Programm „Vier Tage im Mai“ Chansons und Jan-Heie Erchinger trägt am Klavier den „Mackie Messer“ vor. Eine Trachtentanzgruppe führt Tänze jener Zeit auf, Tangotänzer zeigen den „Tango Argentino“ und „Coco und Francois“ tanzen den damals „verruchten Tango“. Kurze Talkrunden stellen Ausschnitte des 1913-Programms und die Ausstellungen vor. Zu den Gästen auf der Bühne zählen auch die bekannten „Braunschweiger Originale“ wie Rechen-August und Harfen-Agnes. Historisch gekleidete Paare regen die Phantasie der Besucherinnen und Besucher an, sich ein Bild vom Leben dieser Zeit zu machen. Moderator Andreas Jäger führt durch das Programm des Bürgerfests.
In einem Informationszelt stehen für die Besucher Materialien über die Veranstaltungen des Themenjahres zum Stöbern und Mitnehmen bereit. Im blauen Saal wird ein kurzer historischer Film gezeigt sowie eine Diaschau, die die Mode der damaligen Zeit porträtiert. Das Haus der Wissenschaft lädt mit einer interaktiven Forschungsstation zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Adel“ ein. 13 (echte) Feuerwehrleute sind mit einem historischen Spritzenwagen vor Ort, den sie erklären und vorführen. Gegen 16.15 Uhr wird exemplarisch ein kleiner Brand gelöscht. Karl Milkau bietet Stadtrundfahrten mit seiner historischen Kutsche „Brunswiek Stolz“ am Ritterbrunnen an. Kulinarisch lässt sich der Anfang des vergangenen Jahrhunderts mit Speisen und Getränken aller damaligen Gesellschaftsschichten entdecken, vom Arbeiter über das Bürgertum bis zum Adel. Es gibt beispielsweise Braten, Suppe und Kartoffeln. Wein, Malzbier und ein damaliges Trend-Getränk nach Art der Berliner Weiße runden die Gaumenfreuden ab.
Die kleinen Gäste können auf eine Zeitreise gehen und mit Kinderspielen aus dem Jahr 1913 in vergangene Zeiten eintauchen. Hier können sie herausfinden, womit ihre Urgroßeltern vor einem Jahrhundert spielten und ein historisches Karussell lädt zu einer beschaulichen Fahrt ein. Das Bühnenprogramm dauert bis etwa 18 Uhr. Danach spielt zum Ausklang bis etwa 19.30 Uhr die Band „Axel Uhde und Freunde“ stimmungsvollen Jazz. Speisen und Getränke werden bis zum Ende der Veranstaltung angeboten. Zudem sind parallel zum Bürgerfest die drei Ausstellungen zu sehen. Das Schlossmuseum widmet sich mit „Europas letztes Rendezvous“ der Hochzeit, das Braunschweigische Landesmuseum entwirft mit „1913 – Herrlich moderne Zeiten?“ ein Panorama der Politik und Gesellschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts, und im Dom sind Aufnahmen der herzoglichen Dom- und Hofkirche vor 100 Jahren zu sehen. Schlossmuseum und Dom sind von 10 bis 17 Uhr, die Ausstellung im Landesmuseum von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
RTedaktion K. Bruns