Die Wirkung von Phytopharmaka, also pflanzlichen Arzneimitteln, ist weitaus weniger erforscht als die der chemisch hergestellten Medikamente. Dafür gibt es viele Gründe. Beispielsweise sind Phytopharmaka meistens nicht patentierbar und hochwertige klinische Studien zudem teuer. Hinzu kommt, dass die pflanzlichen Medikamente oft nur für einen bestimmten Markt interessant sind. Deshalb steht in der Regel kein großer Forschungsetat zur Verfügung.
Das bedeutet allerdings nicht, dass pflanzliche Mittel – insbesondere Schmerzmittel – nicht wirken. Zwar sind Anwendungsbeobachtungen nicht so aussagekräftig wie Doppelblindstudien, in denen weder der Arzt noch der Patient weiß, was verabreicht wird, doch zeigen sie auf, ob ein Medikament bei bestimmten Schmerzen Wirkung zeigt oder nicht. Es gibt pflanzliche Mittel zur inneren und zur äußeren Anwendung. Eingenommen werden beispielsweise Teufelskralle, Weidenrinde, Brennnessel und Pestwurz, äußerlich behandelt man mit Arnika, Capsicum und Senfsamen sowie verschiedenen ätherischen Ölen. Relativ gut erforscht ist die Wirksamkeit der Teufelskralle. Die Wurzel wird bei Arthrose und Rückenschmerzen eingesetzt. Allerdings dauert es einige Tage, bis sie im Körper wirksam wird. Nach vier Wochen wird die maximale Wirksamkeit erreicht. Auch wenn häufig keine Schmerzfreiheit erreicht wird, bessert sich doch der Zustand der Patienten in vielen Fällen. Ebenso gut wirksam scheint die Weidenrinde zu sein, die bei chronischen Schmerzen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt wird. Gute Erfahrungen haben Mediziner auch mit Brennnesselblätterextrakt gemacht, der unterstützend bei rheumatischer Arthritis verordnet werden kann. Es wird davon ausgegangen, dass die Brennnessel sogar knorpelschützend wirkt. Nicht unerwähnt bleiben sollte ein Schmerzmittel, dass sich bei Kopfschmerzen bewährt hat: Pfefferminzöl. Seine Wirkung wurde bei Spannungskopfschmerzen nachgewiesen, wenn es auf Stirn, Schläfen und Nacken aufgetragen wird. Bei Migräne konnte eine Wirksamkeit dagegen nicht belegt werden. Wenn Sie weitere Informationen zu pflanzlichen Schmerzmitteln haben möchten, Ihr Apotheker informiert Sie gern ausführlich.