Freitag, den 01. März 2013 um 12:13 Uhr
Es kann sich sehen lassen, was das Opel-Management, der Betriebsrat des Autobauers und die IG Metall nach monatelangen Verhandlungen nun auf den Tisch gelegt haben. Zwar müssen die Mitarbeiter hohe Zugeständnisse eingehen: Nachtschicht und Zulagen haben ein Ende, sie verzichten auf Tariferhöhungen bis 2015, und Ende 2016 rollt der letzte Opel vom Bochumer Band. Aber im Gegenzug haben die Opelaner wichtige Zusagen der Geschäftsführung erhalten. Dazu zählen ein längerer Kündigungsschutz, eine Bestandsgarantie für die deutschen Werke und die Übernahme in eine Transfergesellschaft.
Diese hat sich als Instrument bei solchen Einschnitten bewährt. Die Betroffenen gewinnen so Zeit, neue Perspektiven für sich zu eröffnen — sei es bei den Rüsselsheimern in anderer Funktion oder bei einem neuen Arbeitgeber. Schließlich sind besonders die Opelaner in Bochum nicht nur stolz auf ihre Fahrzeuge, sondern bringen auch gute Qualifikationen mit.
Langfristig scheint das Anheuern bei der Konkurrenz der einzige Ausweg für die Beschäftigten zu sein. Opel steckt durch die rigiden Vorgaben der US-Mutter General Motors in einer Sackgasse, denn die kräftigen Absatzmärkte liegen weit entfernt von Europa. Die ständigen Wechsel an der Führungsspitze zeugen außerdem nicht von einer Erfolg versprechenden Strategie. Heute ist es wieder so weit: Karl-Thomas Neumann übernimmt das Steuer von Thomas Sedran.
Quelle: ots / Neue OZ / Robin Fehrenbach