Ist der markante Borgward-Rhombus bald wieder auf Deutschlands Straßen zu sehen? Auf der diesjährigen Geneva International Motor Show zeichnet sich das Comeback der deutschen Kult-Automarke ab. Dies berichtet die AUTO BILD exklusiv in ihrer aktuellen Ausgabe (EVT: 06. Februar 2015). Die Borgward AG wird dort mit einem eigenen Stand vertreten sein. «Ganz egal wer den Auftritt dort bezahlt: Jetzt muss er mehr als Visionen liefern, sonst ist die Idee für immer tot», sagt Christian Steiger, Mitglied der AUTO BILD-Chefredaktion. Hinter der Wiederbelebung der Marke nach 54 Jahren soll nach Insider-Informationen der chinesische Nutzfahrzeug-Riese Beiqi Foton Motor Company stecken, der sich im März 2014 die Borgward-Markenrechte sicherte. Insgesamt fünf Modelle will Foton ab 2015 auf den Markt bringen, darunter eine Oberklasselimousine — wie sie aussehen könnte, zeigt die AUTO BILD-Animation — und Klein- und Mittelklassewagen. «Der Einstieg eines chinesischen Multis würde gut zur Historie passen: Borgward war aus eigener Kraft groß geworden — wie die neuen Reichen in China», so Steiger.
Borgward gilt als große deutsche Individualisten-Marke der 50er Jahre. Nur Opel und VW verkauften 1955 hierzulande mehr Autos als Fabrikant und Firmengründer Carl F.W. Borgward. Seit 2005 gehören die Namensrechte der Borgward AG mit Sitz in Luzern, die von Enkel Christian Borgward und Karlheinz Knöss, früher Manager bei General Motors und Mercedes, geleitet wird. Zu den größten Verkaufs- und Konstruktionserfolgen der Bremer Automobilfirma gehörten der Kleinwagen LP 300 mit Zweitaktmotor, der Mittelklassewagen Borgward Isabella, welcher sich in allen Ausführungen 202.862 Mal verkaufte, der Borgward Hansa 1500/1800 sowie der Oberklassewagen P100, der erste deutsche Pkw mit serienmäßiger Luftfederung. Ab 1951 fertigte das Unternehmen auch das erste Automatikgetriebe in Deutschland. 1961 musste die Unternehmensgruppe, größter Arbeitgeber Bremens, nach öffentlich gewordenen finanziellen Schwierigkeiten Konkurs anmelden.
Quelle: AUTO BILD / Bild: obs/AUTO BILD/ Radovan Varicak