Die Berliner Kinder befinden sich mehrheitlich in einer guten gesundheitlichen Lage. Dies zeigen die Daten der Einschulungsuntersuchungen in Berlin 2012. Im Schuljahr 2012/13 kamen 14.463 Jungen und 13.696 Mädchen in die Schule, die aus diesem Anlass in ihrem Bezirk vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst ärztlich untersucht wurden. Die Daten für ganz Berlin hat die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales ausgewertet und jetzt vorgelegt. Der Senator für Gesundheit und Soziales Mario Czaja erklärt: „Die positive Entwicklung in den Ergebnissen der Einschulungsuntersuchungen hält an. Verbesserungen gibt es vor allem bei den Deutschkenntnissen der Kinder mit Migrationshintergrund und beim Impfstatus. Der Zusammenhang zwischen einem mindestens zweijährigen Kita-Besuch und einer guten gesundheitlichen und sprachlichen Entwicklung der Kinder zeigt sich deutlich. Besonders bei Kindern mit Migrationshintergrund fördert der Besuch der Kindertagestätte die Deutschkenntnisse und die Chancengleichheit. Diese Entwicklung müssen wir weiter stärken.“ Zu den Ergebnissen: Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund in Berlin steigt weiter an und liegt 2012 bei 39,2 % (2005: 30,5 %) aller eingeschulten Kinder. 75 % der Kinder mit Migrationshintergrund, die mindestens zwei Jahre eine Kita besucht haben, verfügen über gute bis sehr gute Deutschkenntnisse. Im Vergleich zu Kindern deutscher Herkunft (93,9 %) beträgt der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund und über zwei Jahren Kitabesuch jedoch nur 80,5 %. Die Impfraten gegen Masern, Mumps und Röteln sind im Zeitraum von 2005 bis 2012 deutlich angestiegen (1. Masernimpfung 2005: 93,5 %, 2012: 95,9 %). Vor allem wird die empfohlene zweite Impfung zunehmend häufiger in Anspruch genommen (zweite Masernimpfung 2005: 78,8 %, 2012: 90,9 %). Es zeigt sich, dass Kinder mit Migrationshintergrund, und zwar insbesondere Kinder türkischer (96 %) und arabischer Herkunft (94 %), häufiger geimpft sind als Kinder deutscher Herkunft (90 %). Kinder aus der oberen Statusgruppe wurden 2012 (88 %) deutlich häufiger mindestens zwei Mal gegen Masern geimpft als noch 2008 (84 %). ? Gesundheitliche Problemlagen wie Übergewicht oder Auffälligkeiten in verschiedenen Bereichen der kindlichen Entwicklung (Motorik, Sprache) haben sich im Zeitverlauf kaum verändert, treten aber wesentlich häufiger bei Kindern aus Familien der unteren Sozialstatusgruppe oder mit Migrationshintergrund auf. So ist das Risiko für Übergewicht bei Kindern türkischer und arabischer Herkunft mit 20,9 % bzw. 16,7 % etwa dreimal so hoch wie bei Kindern deutscher Herkunft (6,7 %). Auffälligkeiten in der Auge-Hand-Koordination treten bei Kindern der unteren sozialen Statusgruppe mit 30 % doppelt so häufig auf wie in der mittleren Statusgruppe (15 %) und in dieser doppelt so häufig wie in der oberen Statusgruppe (8 %).