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Energie-Pflanze Silphie — Die Wunderblume — Berlin Herald

Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Eine hübsche Pflanze, die der Bauer nach relativ kurzer Zeit getrost sich selbst überlassen kann, liefert über Jahre hinweg zuverlässig reichlich Futter für Biogasanlagen. Sie ist kein Güllefresser, lässt also kein Nitrat ins Trinkwasser einsickern, sie bewahrt den Boden vor Erosion, unsere Landschaft vor der «Vermaisung» und den Bauern vor Wildschäden: Wildschweine lieben Mais, lassen die Silphie aber links liegen. Die Wunderblume aus Nordamerika hat fast so viel Energie wie der Konkurrent zu bieten, der zudem auch noch unter dem Verdacht steht, zugunsten seiner neuen Rolle als Energielieferant Menschen hungern zu lassen.

Zwei Vorteile aber hat der Mais gegenüber der Öko-Konkurrentin: Er ist leicht auszusäen — und er muss alljährlich ausgesät werden, was ihn für Saatproduzenten ungleich interessanter macht als die genügsame Silphie. Daher dürfte es dauern, bis sich diese Alternative durchsetzt — es sei denn, die Politik sorgt dafür, dass die Silphie-Saat etwas schneller aufgeht.

Quellen: ots / Mittelbayerische Zeitung / Reinhold Willfurth