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Ergebnis der Massentierhaltung: Erreger auf Hähnchenfleisch Hochgefährlich — Berlin Herald

Wirklich überrascht hat die Horrormeldung des BUND über belastetes Geflügel nicht. Bereits seit November war bekannt, dass Antibiotika in Geflügelmastbetrieben ähnlich selbstverständlich verabreicht werden wie die tägliche Futterration. Jetzt wird klar, wie gefährlich diese Form des Medikamentenmissbrauchs ist. Der BUND untersuchte Hähnchen, die er in Supermärkten und bei Discountern gekauft hatte, und stellte fest, dass jede zweite Probe mit hochgefährlichen Krankheitserregern belastet war — hochgefährlich, weil diese Keime auf die Behandlung mit Antibiotika nicht mehr ansprechen. Die Hauptverantwortung für die flächendeckende Gesundheitsgefährdung tragen Agrarindustrie und Einzelhandel.

Ohne Rücksicht auf die Folgen werden die Tiere in kürzester Zeit zur Schlachtreife gebracht und zu Billigstpreisen in den Läden angeboten. Aber auch Politik und Verbraucher tragen eine Mitverantwortung für die Zustände, die sie jetzt beklagen. Die Regierungen haben sich von der Geflügelproduzentenlobby über den Tisch ziehen lassen und viel zu wenig gegen die Missstände getan. Und die Verbraucher müssten wissen, dass bei Preisen von drei Euro für ein Hähnchen Qualität, artgerechte Haltung und gesundheitliche Unbedenklichkeit nur in den Werbeprospekten stehen.

Quelle: ots / Neue Westfälische / Peter Jansen

Bild: Rainer Z. (Creative Commons Lizenz 3.0)