Im Bieter-Rennen um Opel liegt Magna in der Gunst des Mutterkonzerns General Motors (GM) weiter hinter dem Konkurrenten RHJ International (RHJI). GM werde das neue Angebot des Autozulieferers mit dem «attraktiven» RHJI-Konzept verglichen, schrieb GM-Chefunterhändler John Smith in einem Blog des Unternehmens. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte bei einem Aufenthalt im russischen Sotschi ihre Präferenz für Magna.
GM habe am Donnerstag das neue Angebot von Magna erhalten, schrieb Smith. Der US-Autobauer hatte schon in den vergangenen Wochen immer wieder eine Präferenz für RHJI deutlich gemacht. Der Konzern macht bei Magna vor allem Bedenken wegen ungeklärter Patentfragen geltend.
GM-Chefunterhändler Smith erklärte, das Unternehmen habe von der deutschen Seite noch Unterlagen für die Bedingungen von Staatshilfen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern angefordert. Bei Vorliegen dieser Unterlagen seien die Dokumente komplett, die der Verwaltungsrat von GM brauche, um eine Empfehlung für einen der beiden Interessenten abzugeben.
Merkel kündigte an, die Bundesregierung wolle die neuesten Angebote von Magna und RHJI über das Wochenende prüfen. Die Kanzlerin machte bei ihrem Treffen mit dem russischen Staatschef Dmitri Medwedew am Freitag erneut klar, dass die Bundesregierung Magna «mit hohen Präferenzen» betrachte. Der Autozulieferer sei eine Firma, «die sich im Autobereich auskennt», sagte sie. «Ich glaube, dass sie nicht nur Finanzinteressen, sondern auch Autobmobilinteressen hat.» Zudem habe Magna offenbar ein langfristiges Interesse daran, Autos zu bauen.
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