Es ist keinem 63-Jährigen zu verdenken, dass er seinen Rentenbeginn mit allen Mitteln bis zur Jahresmitte 2014 hinauszögert, denn erst ab dem 1. Juli soll es die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren geben. Doch das verstärkt aktuell die Gefahr, dass die Kosten des Rentenpakets weiter nach oben klettern. Schon jetzt ist es so, dass die Verbesserungen bei der Mütterrente, die abschlagsfreie Rente mit 63, die Erhöhungen bei der Erwerbsminderungsrente und den Reha-Mitteln rund zehn Milliarden Euro pro Jahr kosten werden. Dabei machen die Mütterrente und die Rente mit 63 den Löwenanteil dieser zusätzlichen Summe aus. Es ist ja nicht so, dass den Menschen nach einem langen Arbeitsleben eine bessere Rente nicht zu gönnen wäre. Aber diejenigen, die heute jung sind, wollen in Zukunft auch noch auskömmliche Renten haben.
Doch das wird schwieriger: Denn die Rentenbeiträge werden ab 2018 steiler steigen als geplant, und das Rentenniveau wird 2030 stärker sinken als erwartet. Das sind die Schattenseiten des Rentenpakets. Es fällt noch ein weiterer Schatten: Die OECD hat jüngst darauf hingewiesen, dass in Deutschland besonders Frauen von Altersarmut bedroht sind. Doch für die wird es wohl nichts mit der «solidarischen Lebensleistungsrente». Dafür fehlt der Großen Koalition das Geld — das ist schon jetzt absehbar.
Quellen: ots / Neue Westfälische / Alexandra Jacobson / Bild: Gerd Altmann