Nato-Kreise wollen die Aufregung in Deutschland um das «Prism»-Spähprogramm für Afghanistan nicht nachvollziehen. Für die Isaf-Soldaten sei diese ab 2011 auch von der Bundeswehr genutzte Datensammlung häufig sogar lebensrettend gewesen, berichtet die in Düsseldorf erscheinende «Rheinische Post». Bevor zum Beispiel eine Patrouille die Route Kundus — Masar-i-Sharif befahre, werde routinemäßig «Prism» abgefragt, ob eventuell Erkenntnisse über geplante Bombenanschläge oder Hinterhalte vorlägen. Hinter dem «Prism»-System für Afghanistan, mit dem gezielt der Internetdaten-, Telefon- und Funkverkehr in dieser Region ausgewertet wird, stehen demnach ebenfalls amerikanische Stellen.
Der ständig aktualisierten Datensammlung lieferten auch die Geheimdienste anderer Nationen Informationen zu. Offenbar fließen außerdem Erkenntnisse aus der Überwachung Verdächtiger ein, beispielsweise Taliban-Führer oder Drogenschmuggler.
Bild: ISAF Headquarters Public Affairs Office (CC BY 2.0)