Sabine Lisicki hat Wucht in den Schlägen, lange blonde Haare — und sie lebt Tennis mit allen Höhen und Tiefen. Die Sympathieträgerin strahlt wie kaum eine andere, wenn sie siegt. Sie weint sogar während des Matchs, wie am Samstag auf dem Center Court von Wimbledon gegen Marion Bartoli. Keine Frage: Die Berlinerin hat das Potenzial zum Star, vielleicht ist sie sogar bereits einer — trotz erst drei gewonnener Turniere. Doch hat Bum Bum Bine die Kraft, einen neuen Tennis-Boom auszulösen? Kurz und knapp: Nein. Es gibt neben ihr zwar auch noch die vielversprechenden Kolleginnen Andrea Petkovic, Julia Görges und Angelique Kerber, doch bei den Männern sieht es finster aus.
Da kommt hinter dem Veteranen Tommy Haas, der vor Jahren den Boom hätte am Leben halten können, die gesichtslose Riege Mayer-Kohlschreiber-Brands-Kamke-Benjamin-Becker. Seit Jahren dieselben, seit Jahren gediegenes Mittelfeld. Wegen ihnen greift keiner zum Tennisschläger. Eine Boom-Konstellation vom Kaliber Becker/Graf plus Stich ist nicht in Sicht.
(ots / Schwäbische Zeitung) / Bild: Rainer Sturm