Der künftige Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu aufgefordert, ihren Widerstand gegen die Einführung von sogenannten Eurobonds aufzugeben. Nur mit «gemeinsamen Staatsanleihen der Euro-Länder, wo die Starken für die Schulden der Schwachen haften», lasse sich die Schuldenkrise entschärfen, sagte Schulz der «Rheinischen Post».
Der bisherige Fraktionsvorsitzende der Sozialisten, der am 17. Januar zum neuen Parlamentspräsidenten gewählt werden soll, warf Merkel vor, den Deutschen in der Euro-Krise nicht die volle Wahrheit zu sagen. So sei es unumgänglich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) über den Stabilitätsfonds ESM die europäischen Krisenstaaten massiv stütze. «Das weiß jeder, auch Frau Merkel», sagte Schulz.