Skispringerin Ulrike Gräßler sieht den Kampf um die Gleichberechtigung mit den Männern in ihrem Sport mit der erstmaligen Teilnahme an Olympischen Spielen noch nicht als vollendet an. «Es wäre schön gewesen, wenn wir noch das Mixed-Team als zweite Chance in Sotschi hätten. So gibt es nur drei Medaillen», sagte die 26-Jährige der in Berlin erscheinenden Tageszeitung «neues deutschland». In Russland dürfen Gräßler und ihre Kolleginnen lediglich in der Einzelentscheidung von der Normalschanze springen. Die Männer hingegen haben mit der Großschanze und dem Teamwettbewerb zwei Einsätze mehr.
Gräßler, die vor den Winterspielen 2010 in Vancouver noch vergeblich einen eigenen Wettbewerb hatte einklagen wollen, sieht die Frauen längst reif für große Schanzen: «Das hat man an den Mixed-Wettkämpfen gesehen. In Oslo und Planica springen wir auch auf Großschanzen.» In Sotschi fehlten nun die Chancen darauf, Fehler wieder gut zu machen. «Man kann gut drauf sein, doch dann klappt an dem Tag irgendetwas nicht. Ein Mann sagt sich: ‘Okay, dann mache ich es auf der großen oder im Team.’ Und bei uns ist es dann vorbei, und man wartet wieder vier Jahre.»