Die Wirtschaftskrise läßt das Urlaubsbudget der Deutschen schrumpfen. Dieses Jahr werden die deutschen Urlauber weniger Geld für ihre Sommerferien ausgeben. Dies ergab eine repräsentative Studie zur Reiseplanung 2013, die im Auftrag der Europ Assistance Gruppe im Februar und März in sieben europäischen Ländern mit insgesamt 4.048 Befragten durchgeführt wurde. Danach bezahlen die Deutschen durchschnittlich für einen Sommerurlaub inklusive Fahrt, Unterbringung, Essen und Aktivitäten am Urlaubsort 2.343 Euro (2012: 2.472 Euro). Dies entspricht einem Minus von 6% gegenüber dem Vorjahr. Im europäischen Vergleich (Plus 5%) sinken damit in Deutschland die Urlaubsausgaben deutlich. Nur in Spanien (Minus 16%) schrumpft das Urlaubsbudget in diesem Jahr noch drastischer. Die spendabelsten Urlauber in Europa sind die Briten, die sich ihre Sommerferien durchschnittlich 2.803 Euro kosten lassen.
Reiselust der Europäer deutlich gedämpft 54 Prozent (2012: 58%) der Europäer planen für 2013 einen Sommerurlaub. Am reisefreudigsten zeigen sich die Franzosen mit 62 Prozent und die Österreicher mit 57 Prozent. Die Deutschen (52%) gehören im europäischen Vergleich eher zu den Reisemuffeln in diesem Jahr. Die deutschen Urlauber sind am liebsten zu Gast in Europa. 85 Prozent (2012: 81%) der Deutschen und 81 Prozent der Europäer planen für diesen Sommer eine Reise innerhalb Europas. Ferner setzt sich der Aufwärtstrend für Reisen im Inland fort. Deutschland bleibt mit 33 Prozent (2012: 33%) das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Besonders beliebt ist das eigene Land als Urlaubsziel bei Italienern (70%), Spaniern (65%) und Franzosen (60%).
Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen im europäischen Ausland bleiben Spanien (12%) und Italien mit 8 Prozent. Die Wahl der Urlaubsziele belegt: Deutsche verbringen ihren Urlaub am liebsten am Meer (66%), nur 10 Prozent planen einen Städteurlaub.
Erholen und Zeit mit der Familie verbringen Im Sommerurlaub wollen Deutsche sich ausruhen und erholen. Für nahezu zwei Drittel der deutschen Sommerurlauber (65%) steht die Erholung im Mittelpunkt. Damit liegen sie an der europäischen Spitze. Nur 57 Prozent der Spanier und 59 Prozent der Briten fahren in die Ferien, um Ruhe und Erholung zu finden. Für 25 Prozent der Deutschen bedeutet Erholung, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Für gerade einmal 19 Prozent der Deutschen besteht der ideale Sommerurlaub aus dem Kennenlernen fremder Kulturen. Bei den Erlebnisreisen geraten die Deutschen mit 31 Prozent ins europäische Hintertreffen. Die abenteuerlustigsten Urlauber sind die Briten und Spanier: je 40 Prozent wollen im Urlaub etwas erleben und entdecken.
Deutsche buchen mehrheitlich online — Urlaubsbuchungen im Internet werden immer beliebter. 55 Prozent (2012: 51%) der Deutschen buchen in diesem Jahr ihren Sommerurlaub im Internet. In Großbritannien buchen bereits 66 Prozent ihren Urlaub ausschließlich online. 26 Prozent der Buchungen werden direkt auf den Internetseiten von Fluggesellschaften und Hotelanbietern vorgenommen. Das Online Angebot von Reisebüros und Reiseveranstaltern wird hingegen nur von 12% zur Buchung eines Sommerurlaubes von den Bundesbürgern genutzt.
Hohes Sicherheitsbedürfnis der Deutschen Die eigene Sicherheit ist für die Deutschen nach wie vor ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Urlaubsplanung. Das Risiko terroristischer Anschläge spielt für 51 Prozent (2012: 50%) eine zentrale Rolle bei der Auswahl des Urlaubsortes. Kein anderes europäisches Land fürchtet sich mehr vor einem Terrorangriff im Urlaub als die Deutschen. 48 Prozent der Deutschen lassen sich bei ihrer Urlaubsplanung von den sozialen und politischen Unruhen vor Ort beeinflussen. Gesundheitsrisiken am Urlaubsort beschäftigen 43 Prozent der Urlaubsplanenden in Deutschland. Die Bedrohung durch Naturkatastrophen fließt für 30 Prozent der Bundesbürger in die Entscheidung mit ein. Nicht nur im Vorfeld, sondern auch während der Reise ist es für die Bundesbürger wichtig, gut abgesichert zu sein. Dies ergab die Umfrage nach den größten Befürchtungen im Urlaubsort. Über die Hälfte (51%) der Befragten sorgt sich darum, daß sie oder Familienangehörige am Ferienort krank werden, 48 Prozent haben Angst vor Einbruch oder Feuer im zurückgelassenen Eigenheim und 45 Prozent fürchten sich vor einem Unfall oder Panne mit dem Reisemittel.
Bild: Kurt F. Domnik