Christiane Sander und Anette Fisseler lieben ihre Arbeit. Das sieht jeder, der ihnen beim Binden von Adventskränzen, weihnachtlichen Sträußen, Gestecken und bei der Dekoration von Weihnachtsbäumen zusieht. Mit viel Liebe zum Detail, ausgefeilten Techniken und einem Lächeln auf dem Gesicht verarbeiten sie frisches Tannengrün zu einem Dekotraum für jedes Wohnzimmer und schmücken den «Baum der Bäume» mit glitzernden Kugeln oder naturnahem Schmuck. Doch bevor Nordmanntanne und Co. in den Händen der Deutschen Blumenfee und der Gartenbauunternehmerin aus Hagen zu Weihnachtsräumen verwandelt werden, sind es die Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger des Landes, die für das richtige Grundmaterial sorgen: Nordmanntannen, Blaufichten und Kiefern, die in zahlreichen Schonungen des Sauerlandes bis zu zehn Jahre gehegt und gepflegt werden bis sie von Anhängern der 500 Jahre alten Christbaumtradition gekauft werden. Und bei 22 bis 25 Millionen verkauften Weihnachtsbäumen in Deutschland sind das nicht wenige.
Dirk Heimhard aus Hagen-Delstern ist einer dieser Anbauer im Sauerland, dem Landstrich, der fast ein Drittel aller in Deutschland benötigten Weihnachtsbäume produziert. Das ganze Jahr über ist er mit seinen Mitarbeitern mit der Pflege der Weihnachtsbaumbestände beschäftigt. Ab Mitte November beginnt die Verkaufssaison, die meist erst am 24. Dezember endet.
Wie in jedem Jahr stellt sich die Frage nach den Preisen. Bleiben Sie stabil? «Ja», sagt Dirk Heimhard «auch, wenn gerade die Nordmanntanne wegen ihres Wuchses, ihrer weichen Nadeln und der langen Lebensdauer immer größere Anhänger findet und in manchen Regionen die Nachfrage das Angebot übersteigen kann». Laut Heimhard entscheiden sich 90 Prozent aller Kunden für die Nordmanntanne und nur noch 5 % für die Blaufichte, wobei gerade die Blautanne den typischen Weihnachtsduft verbreitet. Für einen Zweimeterbaum zahlt der Kunde in diesem Jahr 35 bis 40 Euro für eine Nordmanntanne und 28 bis 30 Euro für eine Blaufichte.
Doch nicht nur die Frage nach Sorte und Preis bestimmen das Einkaufsverhalten. Weihnachten ist ein Familienfest und so ist es nicht verwunderlich, dass auch der Einkauf des passenden Baumes Familiensache ist. Dem tragen immer mehr Anbauer, gerade in der Sauerlandregion Rechnung: Erlebniseinkauf mit Glühwein, Weihnachtsmärkten, Nikolaus und natürlich der Möglichkeit, aus Hunderten von Bäumen gemeinsam den Richtigen auszuwählen. Aber auch für den schnellen Einkauf ist gesorgt: Gleichermaßen große Auswahl und Frische bieten auch die zahlreich eingerichteten Verkaufsstellen, die besonders im Ruhrgebiet anzutreffen sind.
Aber zurück zu Gärtnern und Floristen, die auch in diesem Jahr wieder neue Trends zu verkünden haben: «Lila-violett und grau liegt dieses Jahr im Trend“, sagte Blumenfee Christiane Sander und Anette Fisseler fügt hinzu: «Der Klassiker rot ist aber weiterhin gefragt.» Generell gelte, dass sich der Kundenkreis teilt in die, die Trends lieben und denen, die in der farblichen Gestaltung des Weihnachtsschmuckes ihre persönlichen Traditionen leben. Bei vielen ist aber eines gleich: Sie suchen vor allem die Qualität, Frische und die Kreativität sowie das Fachwissen des Fachhandels. Denn wer möchte schon, dass der Weihnachtsbaum bereits vor dem Fest nadelt und grau gewordene Adventskränze das Fest erst gar nicht mehr erleben? Für weitere Fragen stehen der gärtnerische Einzelhandel und die Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger des Landes gerne zur Verfügung. Den Journalisten standen am 10.11.2010 in Hagen die Fachleute Rede und Antwort. Hier beteiligten sich neben der Deutschen Blumenfee Christiane Sander, der Gartenbauunternehmrin Anette Fisseler und dem Weihnachtsbaumanbauer Dirk Heimhard auch der Vorsitzende der Fachgruppe Weihnachtsbaum — und Schnittgrünerzeuger Meinolf Mütherich sowie eine Reihe von renommierten Gärtnern und Floristen, die besondere Werkstücke als Ideengeber ausstellten. Diese sind: Blumen und Floristik Maylahn aus Herne, das Floristik Fachgeschäft Axel Klodt aus Bochum und Blumen Franken aus Coesfeld-Lette.