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„Wenn ich in Deutschland etwas zu sagen hätte …“

Bildungsstadträtin Dr. Franziska Giffey diskutiert mit 38 Schüler/innen aus neun Neuköllner Schulen

Und einer Schule aus Tempelhof über deren Vorschläge an die Bundeskanzlerin am Donnerstag, den 26. Juni 2014, um 10 Uhr im BVV-Saal, Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Straße 83. „Kindergipfel“ gab es schon häufiger, um sich speziell mit den Fragen der künftigen Generation politisch auseinander zu setzen. Bisher aber redeten auf diesen Foren die Ministerpräsidenten und Politiker der Bundesländer darüber, was sie für gut und richtig für die Kinder dieses Landes erachteten. Warum aber sollten sie die Experten für diese Frage sein? Warum aber nicht einmal die Kinder selbst zu diesen Fragen angehört?

Schülerinnen und Schüler von zehn Schulen des Bildungsverbundes Gropiusstadt wollten sich Gehör verschaffen und der Bildungsstadträtin Neuköllns als ihrer „Lokalpolitikerin zum Anfassen“ die Fragen mit auf den Weg geben, die sie bewegen oder gar bedrücken. Sie haben Texte unter dem Titel geschrieben „Wenn ich in Deutschland etwas zu sagen hätte, dann würde ich ….“ – und unterbreiten darin konkrete Vorschläge, was sich in diesem Land ändern müsste. Politikfern sind diese jungen Menschen aus Neukölln nicht – es lohnt sich, ihnen zuzuhören.

Die AutorInnen der besten Texte werden ihre Vorschläge als Rede im Saal der Bezirksverordnetenversammlung des Rathaus Neukölln vortragen. Das Repertoire der von ihnen monierten ungelösten Probleme reicht von Beobachtungen in Berlin (der Hundekot, die Baustellen, die renovierungsbedürftigen Schulen, das Tempelhofer Feld) über nationale Fragen (Flüchtlinge, Finanzhilfe für Griechenland, Atomkraftwerke abschalten) bis hin zur globalen Dimension (NSA, Hunger in Afrika, Palästinenserkonflikt). Daneben stellen sie kritische gesellschaftliche Fragen und Forderungen: Gibt es ein Bildungsangebot für Obdachlose? Wie sollen alleinerziehende Mütter einer Arbeit nachgehen, wenn das Jugendamt ihnen womöglich Vernachlässigung der Kinder vorwirft? Warum gibt es keinen gleichen Lohn für Männer und Frauen?

Beteiligt haben sich Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 14 Jahren aus acht Grundschulen: St.-Marien-Grundschule, Lisa-Tetzner-Grundschule, Marienfelder Grundschule, Janusz-Korzak-Grundschule, Hugo-Heimann-Grundschule, Christoph-Ruden-Grundschule, Regenweiher-Grundschule, Walt-Disney-Grundschule und zwei Sekundarschulen: Walter-Gropius-Schule, Liebig-Schule.

Unterstützt wurde der vom Bildungsverbund Gropiusstadt initiierte Schreibwettbewerb vom Wohnungsunternehmen degewo.